Dämonen aus alten Zeiten

Es ist Sonntag, 5:30 Uhr.

Ein leises Kratzen an meiner Zimmertür weckt mich. Draußen ist es noch stockfinster, aber das interessiert meinen Hund wenig. Wenn er mich so früh weckt, dann ist das Bedürfnis groß. Also raffe ich mich auf und ziehe mir die Winterjacke über.

Eine kleine Runde durch den Park und danach zurück ins Bett! Mein Atem ist bei der Kälte zu sehen und selbst durch die Winterjacke merke ich wie frisch es ist.

Ein Gutes hat es, wenn man so früh draußen ist, denke ich mir. Man ist ganz für sich allein.

Als ich um die nächste Ecke biege, merke ich, dass das weit gefehlt ist. Eigentlich rieche ich die Anwesenheit der anderen bevor ich sie sehe. Nichts ist so unverfehlbar wie der Geruch von Gras. Ich rümpfe die Nase und schaue nochmal prüfend auf meine Uhr. 5:41 Uhr. Die Sonne geht bald auf, es sind minus fünf Grad und da stehen sie. Wahrscheinlich schon die ganze Nacht. Rauchend, trinkend und ich fühle mich unweigerlich an meine Jugend erinnert.

Der Geruch verfolgt mich noch bis zu meiner Haustür. Wie ein Dämon aus alten Zeiten. Dabei war Gras nie meine Droge der Wahl. Mir hat der Alkohol gereicht, um meine Nächte bei Minusgraden durchzufeiern.

Als ich die Haustür schließe, bin ich froh, dass die Dämonen draußen bleiben. Jetzt liege ich auf dem Sofa, die Sonne geht langsam auf und ich schaue Tigerentenclub.
Was bin ich froh über mein neues Leben.

„Die Dosis macht das Gift“

„Die Dosis macht das Gift.“

Diesen Satz lese ich immer wieder. Meist unter Beiträge gesetzt, die Alkoholkonsum kritisieren, dient er den Trinkenden gerne dazu den lieben Alkohol wieder ins rechte Licht zu rücken.

„Ein Glas Rotwein am Tag ist doch gesund! Habe ich gehört…irgendwo. Da gibt es Studien!!“ Dass es ein Glas Traubensaft am Tag ebenso tun würde, sparen die Studien gerne aus. Schließlich ist das für den Weinverkauf wenig förderlich.

„Die Dosis macht das Gift“

In diesem Satz schwingt auch gleich noch die schöne Kritik mit, dass man selbst Schuld ist, wenn man eine Abhängigkeit entwickelt. Das Problem kann unmöglich bei der abhängigmachenden Substanz Alkohol liegen, nein, das Problem liegt beim Konsumenten, der sich einfach nicht an die richtige Dosis hält. Wäre das Problem beim Alkohol zu finden, wäre das gar nicht schön für die Verkaufszahlen.

Je länger ich über diesen Satz nachdenke, desto mehr ärgert er mich. Die Dosis macht das Gift. Bei Salz oder Wasser lasse ich diesen Satz gerne gelten, beim Alkohol stößt es mir aber bitter auf. Schon ein einziges Glas Alkohol ist schädlich für die Gesundheit. Es wird einen schätzungsweise nicht umbringen, das tut eine Zigarette auch nicht und doch habe ich den Satz noch nie im Zusammenhang mit Tabakkonsum gehört. Ist im Übrigen immer ein guter Test um Glaubenssätze zu Alkohol zu testen. Alkohol mal mit Zigaretten ersetzen und gucken ob es sich immer noch richtig anhört.

Bei Alkohol ist es nun mal so, dass der Alkohol das Gift macht, da der Alkohol nun mal das Gift ist.

Ob man ihn nun trinkt oder nicht darf jeder mit sich selbst ausmachen, man sollte nur nicht der Illusion erliegen, dass man dem Körper damit nicht schaden würde.

Ist Alkohol ein geeignetes Geschenk?


Warum wir das Schenken von Alkohol dringend überdenken sollten.


Im Moment arbeite ich wie so viele andere im Homeoffice und unser Büro ist die allermeiste Zeit nicht besetzt. Da einer unserer Partner ein Paket mit Werbegeschenken an uns schicken wollte, habe ich meine Privatadresse angegeben, um unnötige Wege zur Post zu vermeiden. Das Paket kam vor ein paar Tagen bei mir an und war gefüllt mit unterschiedlichen kleinen Snacks, Ingwer Shots, dem obligatorischen Kugelschreiber, Taschentüchern mit Firmenlogo, ebenso wie einer Flasche Weißwein. Sicherlich ein guter Tropfen, das will ich gar nicht beurteilen, aber Wein und Alkohol im Allgemeinen haben keinen Platz mehr in meinem Haushalt. Das Kapitel ist abgeschlossen. Ich habe die Flasche also nach kurzem Abwägen direkt entsorgt.

Nun mögen Viele sagen, wenn ich die Flasche selbst nicht trinken möchte, kann ich sie ja jemand anders verschenken, anstatt sie gleich wegzuwerfen. Ich kann das verstehen. Ich bin ungern verschwenderisch. Später am gleichen Tag, als ich meinen Eltern von dem Paket und besagter Flasche erzählt habe, meinten diese das gleiche zu mir. Ich könne die Flasche ja an jemand anders verschenken. Tja, die Sache war nur, der Gedanke kam mir vor dem Wegwerfen schon selbst und ohne groß darüber nachzudenken, habe ich mich direkt dagegen entschieden. Über das Warum möchte ich hier gerne schreiben.

Wein war viele Jahre mein Mitbringsel oder Geschenk für WG-Feiern, Geburtstage, zum Vorglühen oder gemütlichen Abenden an den Mainwiesen. Ich habe mir über die Bedeutung von Alkohol als Geschenk ebenso wenig Gedanken gemacht wie über meinen eigenen Alkoholkonsum. Schließlich habe ich in einer Weingegend studiert und da verschenkte man nun einmal Wein. Außerdem hatte dies oft den Vorteil, dass man gleich eine Weinreserve mitbrachte, falls der Alkohol bei der Feier knapp werden sollte.

Tja was soll ich sagen. So wie sich mein Alkoholkonsum im letzten Jahr drastisch verringert hat – und zwar auf Null – , so habe ich mich gleichzeitig damit auseinandergesetzt welche Rolle Alkohol in unserer Gesellschaft spielt und meine Meinung hat sich zu so einigen Gewohnheiten und Gepflogenheiten in diesem Zusammenhang geändert. So auch dazu was das Verschenken der Substanz angeht, die mir die letzten Jahre so unerträglich gemacht hat.

Der Hauptgrund, der mich (und vielleicht auch euch in Zukunft) davon abhält, weiterhin Alkohol zu verschenken.


Du weißt nicht was für ein Verhältnis die Person zu Alkohol hat.


So einfach ist es. Es gibt tausend Gründe warum eine Person keinen Alkohol trinkt oder ein Problem damit haben könnte. Hier nur eine kleine Auswahl:

Die Person hat oder hatte eine Alkoholabhängigkeit.

Als ich noch getrunken habe, war ich ab einem gewissen Punkt Expertin darin jegliche Hinweise auf meine Alkoholsucht zu verstecken. Zu einem späteren Zeitpunkt meiner Sucht verzichtete ich fast vollständig darauf vor anderen zu trinken, um bloß nicht den Eindruck zu entwickeln, dass ich ein Problem hätte. In meinem Familien- und Freundeskreis kannte man mich als Freundin des Weins, entsprechend stand immer ein gekühlter Wein für mich bereit, wenn ich zu Besuch kam. Eine Flasche guter Weißwein war nicht selten ein Geschenk und hat es mir einfach gemacht mein Problem schön weiter zu verdrängen. Ich will damit sagen: Nicht immer kann man wissen, ob die Person ein Problem mit Alkohol hat oder nicht. Whiskey Liebhaber, Weinverkoster – hin oder her – ich kann nicht mit mir vereinbaren, dass mein Geschenk möglicherweise auch ohne es zu wissen zu einer Sucht beitragen könnte.

Die Person fühlt sich durch Alkohol getriggert.

Alkoholabhängigkeit ist das Geheimnis, dass jede Familie teilt. Ich bin nicht die einzige in meiner Familie, die ein ungesundes Verhältnis zum Alkohol hatte und wahrscheinlich hat jeder das eine oder andere Familienmitglied, dass oft über den Durst trinkt. Erlebnisse mit alkoholabhängigen Verwandten oder Eltern können unter Umständen sehr traumatisch für jemanden sein, der sie durchleben musste. Ein unbedachtes Geschenk sollte keine schlechten Gefühle wecken.

Die Person trinkt aus gesundheitlichen Gründen nicht.

Es gibt unglaublich viele gesundheitliche Gründe warum jemand keinen Alkohol trinkt. Das geht über Leberprobleme, Depressionen oder Medikation, die Alkoholkonsum nicht zulässt. Nicht jeder möchte sofort eine Debatte über den eigenen Gesundheitszustand starten. Einmal davon abgesehen, dass Alkohol auch für einen gesunden Körper schädlich ist. So gerne wir Alkohol in unserer Gesellschaft konsumieren und Alkohol im gleichen Zug als Droge verharmlosen, ist und bleibt es ein Nervengift. Keiner wäre auf die Idee gekommen Zigaretten als Werbegeschenk an meine Firma zu schicken. Alkohol ist nicht minder schädlich, warum wird dieser trotzdem regelmässig verschenkt?

Die Person ist schwanger oder möchte schwanger werden.

Jeder geht mit einer Schwangerschaft anders um. Viele möchten diese gerade in den ersten Wochen noch für sich behalten und diese Möglichkeit sollte ihnen auch gelassen werden. Es ist ihr Körper und ihre Entscheidung so etwas mitzuteilen oder nicht. Da sollte man nicht durch ein unbedachtes Geschenk dazu genötigt werden.


Die Person trinkt aus religiösen Gründen nicht.

Es gibt viele Religionen und religiöse Richtungen oder Auslegungen, die Alkoholkonsum nicht unbedingt schätzen oder ihn sogar verbieten. Auch wenn ich den religiösen Glauben der anderen Person nicht teile, will ich ihn trotzdem respektieren.

All diese Gründe zusammengefasst, können wir uns in dem einen sicher sein, und zwar, dass wir nicht wissen können was für ein Verhältnis die andere Person zu Alkohol hat. Und sollte mir die Person doch so nahe stehen, dass ich denke sagen zu können, dass keiner dieser Gründe zutrifft, dann werde ich sie so gut kennen, dass mir auch ein anderes Geschenk einfällt, dass ich ihr stattdessen schenken kann. Denn sind wir einmal ehrlich, die schönsten und kreativsten Geschenke waren Alkoholgeschenke noch nie!

Morgen-Ich zu Abend-Ich.

Alkohol

raubt dem

Morgen

das Glück!

Während ich noch getrunken habe, war der Morgen eines jeden Tages eine schreckliche Tortur. Ein wirklich schlimmer Kater mit Kopfschmerzen und Übelkeit ereilte mich meistens zwar nur noch, wenn ich die Weinsorte wechselte, deutlich über meine Toleranz trank oder zuvor ein paar Tage mit dem Trinken ausgesetzt hatte, trotzdem zahlte ich den Preis für die ein einhalb Weinflaschen des Vorabends!

Eigentlich verlief jeder Abend gleich. Ich torkelte nach ein einhalb Flaschen Wein ins Bett, die quälenden Gedanken endlich betäubt – zumindest hoffte ich das – und hatte teilweise trotzdem Probleme einzuschlafen. Zur magischen Stunde des Alkohols um drei Uhr nachts wachte ich auf, nur um dort schon anzufangen den Vorabend zu bereuen und mir Vorwürfe zu machen. An wirklichen Schlaf war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zu denken. Wenn der Wecker morgens um sechs Uhr klingelte, war ich alles andere als bereit mich dem neuen Tag und meinem Leben zu stellen. Der Zwiespalt in mir war irgendwann so groß, dass es mir vorkam als hätte ich zwei vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten. Das nüchterne Morgen-Ich und das alkoholsüchtige Abend-Ich.

Mein Morgen-Ich war voller Selbsthass und verzweifelt vor Angst vor dem kommenden Abend. Denn mein Morgen-Ich war sich meiner Situation sehr bewusst und versuchte alles was ihm einfiel, um mich auf den Abend vorzubereiten und stark zu machen gegen den Alkohol. Es schrieb Nachrichten an das Abend-Ich und verteilte sie im Haus. Schrieb Erinnerungen ins Handy und nahm Videos auf mit der Bitte die Hände vom Alkohol zu lassen. Es schüttelte den übrigen Alkohol im Haus in den Ausguss, auch wenn es schon ahnte, dass am Abend neuer gekauft werden würde. Trotz aller Verzweiflung und allem Selbsthass, war mein Morgen-Ich auf seine Weise stark und gab die Hoffnung nie vollkommen auf. Es kämpfte für einen besseren Morgen! Ganz gleich wie oft wir am Abend wieder scheiterten. Mein Abend-Ich kämpfte auf seine Weise. Mal mehr, meistens weniger. Deshalb habe ich mir lange Vorwürfe gemacht. Heute weiß ich, mein Abend-Ich war nicht das Böse in diesem Kreislauf, der sich Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat wiederholte. Der Alkohol war der Böse! Ich kämpfte alleine gegen eine Sucht und dieser Kampf wurde erst leichter, als ich merkte, dass ich in meinem Kampf doch nicht so alleine war.

Heute kann ich es noch immer nicht glauben wie wunderschön der Morgen sein kann. Sicher bin ich an Tagen wacher und ausgeschlafener als an anderen, aber ich habe meinen Morgen wieder ganz allein für mich. Ich bin in mir einig. Ohne Selbsthass, ohne Zwiespalt, ohne Verzweiflung und Überforderung vom Leben. Ich versuche meinen Morgen in vollen Zügen zu genießen und jeden Morgen flüstert mein Morgen-Ich meinem Abend-Ich ganz leise ein „Danke“ zu!

Von toxischen Beziehungen!

101 Versuche


… die ich unternommen habe, bevor ich bereit war mit dem Alkohol Schluss zu machen!

Als meine Beziehung mit dem Alkohol mehr und mehr in die Brüche ging und ich das Gefühl bekam, dass er mir mehr nahm als er mir geben wollte, war ich noch lange nicht bereit den Schritt zu gehen diese Beziehung für immer zu beenden. Hier stand ich in einem Meer aus Scherben der hunderten geleerten Weinflaschen und war bereit für unsere Beziehung zu kämpfen und sie vor mir und der Welt zu verteidigen solange es mir irgendwie möglich war!

Es war schließlich nicht immer so! Wir hatten auch gute Zeiten! Richtig gute Zeiten! Wir hatten so viel Spaß gemeinsam! Auch, wenn ich zugeben muss, dass ich mich nicht mehr an alles davon klar erinnern kann, so bin ich mir sicher, dass es richtig gute Zeiten waren! Viele Jahre hat der Alkohol mich durch meine Jugend und meine Studienzeit begleitet. Wir haben so viel Großartiges und Schweres gemeinsam erlebt und durchstanden. So viele gemeinsame Freunde gefunden, auf Konzerten die Nächte durchgetanzt. Wir waren ein tolles Paar! Bis wir es nicht mehr waren.

Sicher, in den letzten Monaten und Jahren hat einiges begonnen zu bröckeln, wir hatten viele Abstürze und verbrachten zu viel Zeit miteinander, aber solche Probleme gibt es doch in jeder Beziehung. Wenn wir uns nur richtig anstrengen, dann kommen wir wieder zu unserer alten glorreichen Zeit zurück. Und mit wir, meine ich mich. Denn ich bin schuld an diesem Problem. Ich muss die Schuldige sein, denn alle anderen haben augenscheinlich eine normale Beziehung mit ihm. Ich wollte immer mehr und mehr und habe begonnen seine Liebe Tag für Tag aufs Neue einzufordern. Ich muss die Schwache in unserer Beziehung sein. Ich kann nicht Nein sagen und mit ihm umgehen wie man es „normalerweise“ tut. Der Fehler muss bei mir liegen und nicht bei der Substanz, die ich meinen Freund nenne.

Also habe ich alles versucht was in meiner Macht stand, um uns wieder normal zu kriegen. Ich sagte mir, wenn wir unter Freunden sind, dann ist es sicher zu trinken. Das hat uns immer viel Freude bereitet. Als die Freunde nach meinem Umzug in eine neue Stadt zu weit weg waren, entschied ich mich, dass telefonieren doch quasi das gleiche war. Also rief ich fortan jeden Abend jemand anders an, um einen Grund dafür zu finden die nächste Weinflasche zu öffnen. An den Abenden, an denen ich niemanden erreichte, dachte ich mir irgendwann, der Wein ist schon gekühlt, die Arbeit war anstrengend, ein Glas habe ich verdient. Dass es nie bei einem Glas blieb, ist wahrscheinlich überflüssig zu erwähnen. Zur Schadensbegrenzung kaufte ich meinen Wein nur noch von Tag zu Tag ein, damit ich nicht zu viel trinken würde und am nächsten Tag noch arbeiten könnte. Außerdem wollte ich mir die Möglichkeit offenhalten am nächsten Tag nichts zu trinken. Diese Hoffnung schwand jedoch täglich spätestens um 21:30 Uhr und ich rannte noch schnell zur Tankstelle, um mich einzudecken.

Sehr erfolgreich waren meine Versuche unsere Beziehung zu normalisieren also nicht. Und so tat ich das einzig logische, dass mir zu diesem Zeitpunkt einfiel. Ich versteckte unsere Probleme. Ich hörte auf vor anderen zu trinken und wartete bis ich alleine zu Hause war. Ich versteckte meinen Flaschenmüll, kaufte jeden Abend woanders ein, um nicht aufzufallen und wurde mit all dem nur noch unglücklicher und einsamer. Wenn andere meine Probleme nicht vermuteten, dann konnte ich mir vielleicht noch ein wenig länger einreden, dass sie nicht da waren.

Irgendwann waren meine Tage nur noch erfüllt von Zwiespalt, Selbsthass und der Angst vor dem Abend. Angst davor was ich mir jeden Tag aufs Neue antat und wie es weitergehen würde. So sehr mich diese Gefühle auch erfüllten und von Innen auffraßen, hielt mich meine Angst trotzdem davon ab mir Hilfe zu suchen. Ich hatte zu sehr Angst vor dem Stigma des Alkoholikers. Also nahm ich jeden Tag all meine Kraft zusammen und spielte der Welt weiterhin mit einem Lächeln vor, dass es mir gut ging. Ich stand früh auf, kümmerte mich um den Hund, ging zur Arbeit und verschleierte was ich mir jeden Abend antat. Bis ich es nicht mehr konnte. Bis ich es nicht mehr wollte.


Ich kann heute nicht mehr sicher sagen was genau es war, weswegen ich es am 19. Juni 2020 schaffte „Nein“ zu sagen. Und den Tag darauf…und den Tag darauf. Ich weiß aber mit absoluter Sicherheit, dass es das schwerste und gleichzeitig befreiendste war, dass ich in meinem Leben jemals getan habe. Der Moment, an dem ich endlich die Kraft aufbringen konnte, mit dem Alkohol Schluss zu machen, war die größte Liebeserklärung an mich selbst.